Keimur ehf. - page 20-21

T Anzeichen neuropathischer Schädigungen:
Kribbeln in den Füßen (Ameisenlaufen – Beginn in den Zehen, steigt "sockenförmig"
bis in die Unterschenkel hoch)
Taubheits-/Pelzigkeitsgefühl
"Eingeschlafene" Füße
Brennende Füße (Dauerhaft kalte Füße deuten eher auf eine Durchblutungsstörung hin)
Gangunsicherheiten ("Laufen wie auf Watte"/"Schaufensterkrankheit" – Claudicatio intermittens)
Häufige Wadenkrämpfe/Muskelzuckungen
Schmerzen (brennend/stechend/stumpf) an den Füßen (Ruheschmerz – meist nachts,
"Bettdecke ist mir unerträglich")
Schlecht heilende, offene Stellen, vor allem an den Fußunterseiten
Reduzierte Gelenkbeweglichkeit (Zehen bewegen)
Hautschwielen an Druckstellen (Dunkle Stellen in Schuhen kontrollieren)
Trockene,
warme, rissige Haut, "Pergamenthaut", starke Hautabschuppung
T  Einfache Untersuchungsmethoden neuropathischer
Schädigungen:
Tastbare Fußpulse
Herabgesetztes Schmerzempfinden (Monofilamente,
Gestörtes Vibrationsempfinden –
Stimmgabeltest an Knöchel,
Großzehengrundgelenk und Zehenspitze, nur mit
spezieller Stimmgabel nach Rydel-Seiffer)
TGenerelle Empfehlungen an Patienten:
Nicht barfuß gehen
Gute, geräumige Schuhe ohne Druckprobleme (Schablone des nackten Fußes
zeichnen und in Schuhe einpassen oder unter Schuh legen, Zusammenarbeit
mit Orthopädie­schuhmacher)
Schuhe täglich auf Gegenstände untersuchen, Spiegelkontrolle
Keine Heizkissen! Fußbad nur körperwarm (genaues Thermometer!)
und max. 3–5 min., keinesfalls "trockenfönen"!
T FuSSbehandlung
Fußbad max. 3–5 min. (körperwarm!)
Nägel nicht in die Ecken schneiden (besser feilen)
Hornhautschwielen (meist Vorfuß plantar und Zehenkuppen) VORSICHTIG abtragen (Skalpell)
und evtl. abschleifen – nicht hobeln – Verletzungsgefahr! Nicht vollständig abgetragene
Hornhaut wirkt als weitere Druckstelle. Keine Hornhautpflaster!
Nagelspangen nur in Absprache mit dem Arzt! (Folgekomplikationen)
Rhagaden (weitverbreitet unter Diabetikern) vorsichtig im Randbereich abtragen –
Pflege mit Schrundensalbe
Hühneraugen sind Spezialistensache! ("Unblutiges" Entfernen mit Hautzange, Skalpell,
evtl. kleiner Rosenfräser).
Nicht abtragen, keine Salicylpflaster – kein Verätzen! –
Schuhwerk prüfen! Hühnerauge = Druckstelle!
Mykosebehandlung:
Wegen erloschener Schweißsekretion leiden ca. 70% aller
neuropathischen Patienten unter Nagelmykosen. Behandlung durch Nagelabtragung
und Ausräumen, Folgebehandlung mit Nagelantimykotika
Vorsicht bei Druckentlastungen/Orthesen: Scheuergefahr! Keine Pflaster!
T Persönliche FuSSpflege durch Patienten:
Tägliches Einfetten der Füße mit rückfettenden Cremes
Nicht zwischen den Zehen fetten – Fußpilzgefahr
Selbstbehandlung nur mit Feile (gerundet) und Bimsstein
Tipps für die Diabetikerbehandlung in der Fußpflege-Praxis
Hellmut Ruck Gmbh
Daimlerstraße 23
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fax +49 (0)7082. 944 22 22
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.de
RUCKDRUCKSCHUTZ
®
auch für Diabetiker geeignet
Achtung
Absicherung einer neuropathischen
Schädigung immer durch den Arzt!
Bei Verdacht dem Patienten unbe-
dingt einen Arztbesuch (möglichst
Diabetologe, Fußambulanz) nahe­
legen!
Grundprinzip
T Absolut verletzungsfrei arbeiten!
T Qualifizierte Diabetiker­versorgung
ist immer Teamarbeit zu­sammen mit
Arzt und Orthopädie­schuh­macher!
Warnen Sie den Diabetiker vor
unkontrollierter Eigenbehandlung!
T Bei Verletzungen Sofortversorgung
und Überweisung zum Arzt!
WICHTIG:
Doku­mentation und Nachkontrolle
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