T Anzeichen neuropathischer Schädigungen:
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Kribbeln in den Füßen (Ameisenlaufen – Beginn in den Zehen, steigt "sockenförmig"
bis in die Unterschenkel hoch)
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Taubheits-/Pelzigkeitsgefühl
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"Eingeschlafene" Füße
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Brennende Füße (Dauerhaft kalte Füße deuten eher auf eine Durchblutungsstörung hin)
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Gangunsicherheiten ("Laufen wie auf Watte"/"Schaufensterkrankheit" – Claudicatio intermittens)
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Häufige Wadenkrämpfe/Muskelzuckungen
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Schmerzen (brennend/stechend/stumpf) an den Füßen (Ruheschmerz – meist nachts,
"Bettdecke ist mir unerträglich")
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Schlecht heilende, offene Stellen, vor allem an den Fußunterseiten
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Reduzierte Gelenkbeweglichkeit (Zehen bewegen)
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Hautschwielen an Druckstellen (Dunkle Stellen in Schuhen kontrollieren)
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Trockene,
warme, rissige Haut, "Pergamenthaut", starke Hautabschuppung
T Einfache Untersuchungsmethoden neuropathischer
Schädigungen:
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Tastbare Fußpulse
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Herabgesetztes Schmerzempfinden (Monofilamente,
Gestörtes Vibrationsempfinden –
Stimmgabeltest an Knöchel,
Großzehengrundgelenk und Zehenspitze, nur mit
spezieller Stimmgabel nach Rydel-Seiffer)
TGenerelle Empfehlungen an Patienten:
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Nicht barfuß gehen
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Gute, geräumige Schuhe ohne Druckprobleme (Schablone des nackten Fußes
zeichnen und in Schuhe einpassen oder unter Schuh legen, Zusammenarbeit
mit Orthopädieschuhmacher)
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Schuhe täglich auf Gegenstände untersuchen, Spiegelkontrolle
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Keine Heizkissen! Fußbad nur körperwarm (genaues Thermometer!)
und max. 3–5 min., keinesfalls "trockenfönen"!
T FuSSbehandlung
•
Fußbad max. 3–5 min. (körperwarm!)
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Nägel nicht in die Ecken schneiden (besser feilen)
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Hornhautschwielen (meist Vorfuß plantar und Zehenkuppen) VORSICHTIG abtragen (Skalpell)
und evtl. abschleifen – nicht hobeln – Verletzungsgefahr! Nicht vollständig abgetragene
Hornhaut wirkt als weitere Druckstelle. Keine Hornhautpflaster!
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Nagelspangen nur in Absprache mit dem Arzt! (Folgekomplikationen)
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Rhagaden (weitverbreitet unter Diabetikern) vorsichtig im Randbereich abtragen –
Pflege mit Schrundensalbe
•
Hühneraugen sind Spezialistensache! ("Unblutiges" Entfernen mit Hautzange, Skalpell,
evtl. kleiner Rosenfräser).
Nicht abtragen, keine Salicylpflaster – kein Verätzen! –
Schuhwerk prüfen! Hühnerauge = Druckstelle!
•
Mykosebehandlung:
Wegen erloschener Schweißsekretion leiden ca. 70% aller
neuropathischen Patienten unter Nagelmykosen. Behandlung durch Nagelabtragung
und Ausräumen, Folgebehandlung mit Nagelantimykotika
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Vorsicht bei Druckentlastungen/Orthesen: Scheuergefahr! Keine Pflaster!
T Persönliche FuSSpflege durch Patienten:
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Tägliches Einfetten der Füße mit rückfettenden Cremes
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Nicht zwischen den Zehen fetten – Fußpilzgefahr
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Selbstbehandlung nur mit Feile (gerundet) und Bimsstein
Tipps für die Diabetikerbehandlung in der Fußpflege-Praxis
Hellmut Ruck Gmbh
Daimlerstraße 23
D-75305 Neuenbürg
fon +49 (0)7082. 944 20
fax +49 (0)7082. 944 22 22
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.de
RUCKDRUCKSCHUTZ
®
–
auch für Diabetiker geeignet
Achtung
Absicherung einer neuropathischen
Schädigung immer durch den Arzt!
Bei Verdacht dem Patienten unbe-
dingt einen Arztbesuch (möglichst
Diabetologe, Fußambulanz) nahe
legen!
Grundprinzip
T Absolut verletzungsfrei arbeiten!
T Qualifizierte Diabetikerversorgung
ist immer Teamarbeit zusammen mit
Arzt und Orthopädieschuhmacher!
Warnen Sie den Diabetiker vor
unkontrollierter Eigenbehandlung!
T Bei Verletzungen Sofortversorgung
und Überweisung zum Arzt!
WICHTIG:
Dokumentation und Nachkontrolle